Montag, 20. Februar 2017

Wie der E-Trainer (die) Stimmung macht

Die Stimmung des E-Trainers ist weit einflussreicher auf den Lernprozess als gedacht. Trotzdem wird oft unterschätzt, wie Stimmung, Stimme, und damit dann wieder Stimmung beeinflussen kann.

Ich glaube es geht jedem E-Trainer öfter einmal so, dass er das Gefühl hat, heute ist es super bzw. richtig schlecht gelaufen. Doch die wichtige Frage ist warum?



Sicher - auch die Emotionen der Teilnehmenden habe einen nicht unwesentlichen Einfluss, und da können sowohl negative, als auch positive Emotionen so ihre Kreise ziehen.

Emotionen im Lernprozess:
 - negative Emotionen vom 07.11.2016
 - positive Emotionen vom 14.11.2016

Doch sollten wir auch immer wieder bewusst beachten welchen Einfluss die Stimmung des E-Trainers auf Lernszenarien im virtuellen Raum hat.
Der E-Trainer als Führungskraft auf Zeit (seiner Lerngruppe) ist Vorbild - und das in vielerlei Hinsicht:
  • hält er sich an seine Ansagen
  • wie geht er mit den Teilnehmern um
  • wie reagiert er auf Störungen
Weichgespülte Kommunikation, unklare Regeln, keine Routinen und Rituale und damit wenig Verlässlichkeit und noch weniger Führungsverhalten der Lerngruppe, die gerade beim Fehlen der Körpersprache im virtuellen Raum umso wichtiger ist, sind oft anzutreffen.

Wie die Stimme so die Stimmung?!


Ein wichtiger Faktor ist dabei die Stimme des E-Trainers. Diese ist wie ein Fingerabdruck. Und „wenn wir sprechen, zeigen wir, wer wir sind.“ so Phonochirurg Professor Dr. Markus Hess. „Identität [entsteht] erst durch unsere Stimme.

Überlegen Sie doch einmal:
  • Kann man Stimmung an der Stimme hören?
  • Hört man Ihre Körperhaltung Ihrer Stimme an?
  • Hat (Ihre) Stimmung  Einfluss auf (Ihre) Stimme?
  • Hat eine schlechte Stimmung Einfluss auf Handlungen?
Nach Arno Fischbacher, hat „die Stimmung, mit welcher man morgens den Tag beginnt mehr Einfluss über die Laune und die Leistungsfähigkeit, als das, was … tagsüber aufs Gemüt schlägt.“ (vgl. http://4managers.de/wellness/tipps/stimme-stimmung-und-leistungsfaehigkeit/)

Der (Teufels-)Kreis von Stimmung-Stimme-Handlung-Führung


Schauen wir doch einmal genauer darauf:
Wie aus der Psychologie bekannt, beeinflussen unsere Gedanken und Gefühle zum einen sich gegenseitig – und nicht immer ist hinterher erfassbar, was nun was beeinflusst hat.
Zum anderen wird damit dann die Stimmung beeinfluss. Die Stimmung hat in der Folge Auswirkung auf unsere Stimme und unsere Körpersprache – und parallel auf unsere Leistung.
Die „Außenwirkung“ einer Person – über Stimme und Körpersprache – sorgt im weiteren Verlauf, gegebenenfalls über die Führung, aber auch so, für einen Eindruck beim Gegenüber, der dann wiederum eine Reaktion des Gegenübers auslöst. Diese Reaktion landet dann wieder bei den eigenen Gefühlen und Gedanken.



Dies wurde auch in einer Studie in einem Call Center von Nancy Rothbard (University of Pensylvania) und Steffanie Wilk (The Ohio State University) untersucht und bewertet.
(vgl. https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwi8w9jF0ujMAhXJrxoKHYO-CKQQFggkMAA&url=https%3A%2F%2Fmgmt.wharton.upenn.edu%2Fprofile%2F1355%2FprintFriendly&usg=AFQjCNGrhFTKPhPj8FT62Tj2r0GFf2pk_g)

Wichtig für den E-Trainer ist also:


·         Sich der eigenen Stimmung bewusst zu sein!
·         Kenntnisse zu haben, welche Auswirkungen die eigene Stimmung auf die Stimme und die Köpersprache hat.
·         Wie die eigene Stimmung auf die eigene Leistungsfähigkeit Einfluss nehmen kann.
·         Dass die eigene Stimmung und der eigenen Führungsstil eng zusammenhängen.

Gemeinsam mit den Teilnehmern werde ich dieses spannende Thema neben dem Schwerpunkt Bindung + Empathie auch beim diesjährigen e-Trainer-Kongress noch mehr vertiefen - und ich bin gespannt worauf wir noch so alles stoßen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine Woche, bei welcher Sie auch viele Punkte für ein Lächeln finden.



Ich freue mich auf Sie beim e-Trainer-Kongress


Herzliche Grüße
Anja Röck





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