Donnerstag, 5. Oktober 2017

Like, liken - disliken

Heutzutage wird vieles (wie es auf neu-deutsch heißt) Ge-"Liked".

Da findet man einen Artikel gut - und klickt ein "Like".

Dort ist der Kommentar interessant und wir quittieren dies mit einem "Daumen hoch" und damit einem Like.

Da ist ein tolles Urlaubsbild und wir wären gerade auch gerne dort und kommentieren dies mit einem "Gefällt mir"-Like.

Das Like beim L und der Blogparade "E-Learning A B C".

Auf der Website des Wien.orf.at war dazu eine Erläuterung der Kommunikationsexpertin Nana Walzer zu finden. Sie führt aus, dass "Schon bei den alten Römern ... der Daumen, der hinaufgezeigt der herunter gehalten wird, eine wichtige Bedeutung [hatte], ja sogar eine lebenswichtige. Die römischen Imperatoren entschieden mit einem Daumen hoch oder Daumen runter immerhin über Leben und Tod der Gladiatoren im Circus Maximus."(http://wien.orf.at/radio/stories/2859609/)


Sind "Likes" auch heute (überlebens-)wichtig?


Wie oft ein Artikel, Bild, Kommentar ge-liked wurde gibt uns zumindest einen Anhaltspunkt wie viele Personen sich hier eine (punktuelle) Meinung gebildet haben.
Viele Likes sagen jedoch nach meiner Erfahrung noch nichts darüber aus, ob es sich z.B. wirklich lohnt einen bestimmten Artikel zu lesen oder nicht.

Ob wir auch alle immer das Gleiche meinen, wenn wir den "Gefällt-mir"Button drücken, da bin ich mir auch nicht so sicher.
Öffne ich meinen Google+ Account und dort ist vom wwf die Überschrift zu lesen, dass wieder viele Elefanten abgeschlachtet wurden ... und unter dieser Meldung sind viele Likes zu finden, dann überlege ich schon :-O
Vermutlich meinten die Liker die weiteren Ausführungen und die Anprangerung, doch im ersten Augenblick bleibt eine negative Überschrift und viele Likes dazu!

Grundsätzlich signalisieren in unseren Breitengraden die Likes ja erst einmal Zustimmung. Dass dies nicht unbedingt überall immer so ist, ist auch im o.g. Artikel bei Nana Walzer zu finden. "In China bezeichnet er die Zahl 5, in Brasilien ist er ein Zeichen für Dankbarkeit. In Russland und im mittleren Osten hingegen entspricht er eher der Bedeutung, die wir hier mit einem ausgestreckten Mittelfinger meinen."

Hmm - das bedeutet wir sollten schon genau hinschauen, wann wir den "Daumen hoch" klicken und wann es auch anders ankommen kann...


Like, Dis-Like oder Ignorieren


Vermutlich freut sich jeder der etwas online stellt, egal ob Artikel, Video oder Bilder, wenn er Zustimmung erhält.

Doch klar ist auch, es gibt viele unterschiedliche Sichtweisen zu allen Themen und noch mehr Meinungen zu bestimmten Bildern und der Professionalität (oder nicht) von Youtube Videos.

Ist das jedoch ein Grund gleich zu zweifeln, wenn wir keine Likes bekommen?
Oder in inneren Aufruhr zu geraten, wenn sich Dis-Likes mehren?

Ich gebe zu, auch ich schaue wie viele Likes ich bei meinen Artikeln erhalten - und versuche zu analysieren, warum bei manchen diese ausbleiben...
Nach meiner bisherigen Erfahrung gibt es jedoch keine Regeln, wann jemand den Button klickt oder eben auch nicht.


Interessant finde ich eine Aussage (leider habe ich diese im Netz nicht mehr finden können) die ich vor kurzem las.
Der Tenor war: Warum dis-liken? Damit bekommt der Autor doch umso mehr Aufmerksamkeit, da das Thema (welches "mir" subjektiver-Leser gerade nicht gefällt) durch jede dieser Meldungen immer wieder in die Aufmerksamkeit gerückt wird.

Doch was ist die Alternative. Der Autor des Artikels meinte die Lösung wäre eher das ingnorieren. Ich finde dies einen interessanten Ansatz. Wenn Fake-News oder "schräge" Arktikel so in der Versenkung verschwinden dann dürfte dies eine gute Möglichkeit sein. Vermutlich wird dies jedoch nicht immer zum Ziel führen. Wissen wir doch zwischenzeitlich von Internet- oder Filterblasen, in welchen sich Gleichgesinnte treffen und über ihre Form der Wahrheit austauschen.
Für solche Szenarien wird es dann wahrscheinlich eher wichtig anstelle eines Dis-Likes einen entsprechenden Kommentar zu hinterlassen(wenn die möglichen Auswirkungen überschaubar sind).

Mein Fazit:

Like oder Dis-Like, Ignorieren oder Kommentieren - das muss jeder selbst und situations- und kontextbezogen entscheiden.

Herzliche Grüße
Anja Röck

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