Mittwoch, 31. Januar 2018

Change für ein digitales Deutschland

"Es gibt viel zu tun ... lassen wir es liegen!"*

"Was du heute kannst besorgen, das verschiebe gerne auf morgen?!"*

"Manche Aufgaben muß man zigmal verschieben, bevor man sie endlich vergißt." (Deutsches Sprichwort)

*von mir interpretierte deutsche Sprichworte

Ein zusätzlicher C-Beitrag zur Blogparade "E-Learning A B C" und ein kritisches Hinterfragen zum Change für ein digtales Deutschland.

"Der Wirtschaftsstandort Deutschland schneidet schon jetzt in Digitalisierungs-Rankings bloß mittelmäßig ab. Der Digitalisierungsindikator des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung: Platz 17 von 35." schreibt Thomals Schmelzer am 25.01.2018 in der Wirtschaftswoche.
(Quelle: http://www.wiwo.de/politik/deutschland/sondierungsergebnis-die-groko-verschlaeft-die-digitalisierung/20886098.html, Link 29.01.2018)

Nicht erst seit dieser Meldung merken die unter uns, die digital unterwegs sind, dass es noch viel zu tun gibt.

Doch nicht nur das - zunächst mal müsste das "Feld bereitet sein". Denn es gibt zwar viele Vorhaben und noch mehr Schlagwort und Digital-Begriffen, mit welchen um sich geworfen wird ... doch bis etwas passiert, das dauert meist noch cirka Jahre länger als gedacht.

Lange Entscheidungsräume für E-Learning Projekte



Nach meiner Erfahrung beträgt die Halbwertszeit für tatsächlich durchgeführte E-Learningprojekte noch immer bis zu 5 Jahre nach dem "Erst-Kontakt"!

Wenn die Politik schon die Notwendigkeit nicht sieht... alles stecken bleibt... tolle Begriffe, wie "Digitalpakt" zwar kreiert, aber nicht weiter verfolgt werden...
Dann bin ich sehr gespannt, wie Deutschland hier auf dem Weltmarkt auch langfristig bestehen möchte.

"Ein Viertel der Deutschen nimmt nicht an der digitalen Welt teil. Fast ein Drittel fühlt sich von der Digitalisierung überfordert." schreibt Dana Heide am 23.01.2018 dazu im Handelsblatt
(Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/digitalisierung-16-millionen-deutsche-stehen-digital-im-abseits/20876182.html, Link vom 29.01.2018)

Gerade vor ein paar Tagen "durfte" ich beim Mikrozensus mitmachen.
Eine der Fragen war z.B. ob ich in den letzten 12 Monaten und auch in den letzten 4 Wochen eine Weiterbildung besucht habe. Unterschieden wurde dann noch ob die Weiterbildung beruflich oder privat war.
Interessant fand ich, dass aber z.B. nicht gefragt wurde, ob diese Weiterbildung vom Arbeitgeber oder von mir aus initiiert wurde. Und auch wenn die Leistung meines Internetanschlusses ein Thema war, so doch andererseits nicht, ob ich meine Weiterbildungen in Präsenz oder online wahrgenommen habe.

Wir sind halt doch noch ein "Digitales Entwicklungsland", oder?!

Matthew Karnitschnig schrieb in "Die Welt" am 07.10.2017: "Es ist an der Zeit, dass sich Deutschland seiner Sterblichkeit bewusst wird. ... Das deutsche Bildungssystem ist gut, führend ist es allerdings nicht. ... Ingenieursstudiengängen. Gerade dort sollte man allerdings den Fokus auf die Industrie 4.0 legen.
Zu viele Studenten beschäftigen sich weiterhin mit Dingen, die sie nicht für die digitalisierte Zukunft vorbereiten."

Der Change zur digitalen Vorbereitung - Fehlanzeige?!


  • Wie viele Unternehmen haben noch immer keine digitalen Lerninseln mit uneingeschränktem Internetzugang?
  • Wie viele Präsenz-Weiterbildungsmaßnahmen fallen aus, mangels Teilnehmer und trotzdem ist eine Online -Weiterbildung noch immer keine Alternative?
  • Für wie viele Personen ist E-Learning noch immer ein Begriff mit "Sieben-Siegeln"?

Und auch wenn dieser Tage die Learntec in Karlsruhe bestimmt wieder viele Besucher und Neuerungen verzeichnen kann, wird dies nach meiner Einschätzung nicht ausreichen.

Matthew Karnitschnig bringt es, wie ich finde, gut auf den Punkt: "In einer perfekten Welt würden deutsche Industrielle großes Geld in den Wechsel zur Industrie 4.0 investieren. Das tun sie aber nicht. In der derzeitigen Übergangsphase sehen sie dafür keinen Grund. Ihre Auftragsbücher sind voll. Deswegen haben sie wenig Kapazitäten über für den Wechsel ins Digitale. Die ... Konkurrenz schläft allerdings nicht, sie investiert enorme Summen in den digitalen Wandel." (Quelle: Die Welt 07.10.2017, Link vom 31.01.2018)



Der Change für ein digitales Deutschland muss also noch warten - sehr schade!

Ich wünsche Ihnen trotzdem viele gute Change-Erfahrungen zur Digitalisierung.

Herzliche Grüße
Anja Röck

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